Die Gründung: Innovation und Tradition Eine Universität zu gründen – eine private noch dazu – ist vermutlich eines der schönsten und sinnvollsten Abenteuer unserer Zeit. So sehen wir – Studierende, VerwaltungsmitarbeiterInnen und die WissenschaftlerInnen sowie die Förderer – dies und wissen alle um die besondere Aufgabe, die wir seit 2003 übernehmen dürfen. Diese nehmen wir mit viel Spaß und Freude ernst! Denn im Sommersemester 2003 hat die Zeppelin Universität die staatliche Anerkennung als Universität des Landes Baden-Württemberg erhalten. Damit war der Startpunkt für eine innovative Gründung direkt am Bodensee mit Blick auf die Alpen markiert – mit einem programmatischen Namensgeber: Ferdinand Graf von Zeppelin. Graf Zeppelin war Ende des 19. Jahrhunderts ein Manager, wie ihn kein Lehrbuch beschreiben könnte, und der genau deswegen einer Universität als Vorbild dienen kann: der Innovation verpflichtet und der Tradition bewusst, international agierend und am Bodensee verankert, visionär und willensstark. Kurz: Jemand, der das Unwahrscheinliche wahrscheinlich machte, weil er es wollte. Die weltweite Faszination für die Luftschiffe ist letztlich auch eine Faszination für die Kraft des Willens. Diese beiden Haltungen stehen für den Gründungsimpuls der Zeppelin Universität aus Tradition: Einerseits das Unwahrscheinliche wahrscheinlich zu machen und andererseits das Wollen denken zu lernen und umzusetzen.
Das Ziel der Lehre: Neue Management-Generation in und zwischen Wirtschaft, Kultur und Politik Die Überzeugung und eines der Gründungsmotive der Zeppelin Universität ist, dass wir eine neue Generation des Managements für die zukünftigen Herausforderungen der sich globalisierenden Wissensgesellschaft brauchen. Diese neue Generation des Managements – ob in Wirtschaft, Kultur und Medien oder in Politik und Verwaltung – muß unserer Auffassung nach in der Lage sein, mit allen den mit dieser Transformation systematisch verbundenen Schwierigkeiten und Widersprüchlichkeiten umgehen zu lernen – verantwortlich, nachhaltig und den nachfolgenden Generationen verpflichtet. Die immer wieder geforderte gesamtgesellschaftliche Verantwortung kann aber nur gelernt und gelebt werden, wenn ein Blick und ein Verständnis für die Kulturen, das Vernetzte und das Unverständliche der Umwelt des eigenen Wirkungskreises entwickelt wird. Dies genau will die Zeppelin Universität mit ihrem Ansatz der Multidisziplinarität leisten: Museumsleiter, die mit Kenntnis von politischen Entscheidungsprozessen ein betriebswirtschaftliches Controlling im Sinne ihrer Besucher einführen können. Verantwortungsträger in der öffentlichen Verwaltung, die durch Kultur- und Kommunikationskompetenzen politisch entschiedene Modernisierungsstrategien mit betriebswirtschaftlichen Instrumenten behutsam vor Ort umsetzen. Und Wirtschaftswissenschaftler, die neben finanzierungstheoretischen und rechtlichen Fragestellungen durch die Kenntnisse für kulturelle und kommunikative Interventionen z.B. bei Fusionen und Restrukturierungen ebenso wie bei internationalen Strategischen Allianzen das Erreichen von Gewinnwachstum und Arbeitsplatzerhalt verbinden können – insbesondere in regulierten Branchen. Der Graf von Zeppelin war – als Manager – einer der wichtigsten Pioniere der Luftfahrt. Die Zeppelin Universität verpflichtet sich genau deshalb der Ausbildung von Pionieren, die in Wirtschaft, Kultur und Politik das Unwahrscheinliche wahrscheinlich machen können. Die Didaktik: Entwicklung von Leidenschaften statt Vermittlung des hergebrachten Fächerkanons Die Zeppelin Universität hat sich der Aufgabe verschrieben, individualisiert, interdisziplinär und international Managementqualifikationen im Bereich der studentischen Ausbildung wie auch der Fortbildung von Praktikern zu vermitteln. Es gibt keine Vorlesungen, sondern Dialog, „Vorher-Lesen“ und gemeinsames „Nach-Denken“, keine Sprechstunden, sondern qualifiziertes Coaching. Die Zeppelin Universität ist eine Anregungsarena für Studierende und Wissenschaftler. Eine Arena, der mehr auf die individuellen Leidenschaften und Fähigkeiten als auf den Fächerkanon abstellt. Eine Arena, in der der Virus des Denkens beginnt und das Wollen gelernt werden kann.
Die Abschlüsse und die Anschlüsse: Zukunftsfähigkeit durch Standards und Flexibilität Die Zeppelin Universität setzt auf Entwicklung, bietet aber vom Bachelor über den Master und die Promotion bis hin zur Habilitation alle akademischen Abschlüsse an. Bereits mit ihrer Gründung hat die ZU die ab 2005 für alle europäischen Universitäten maßgebliche sogenannte „Bologna-Erklärung“ umgesetzt. Damit verbunden ist ein zu begrüßender Wettbewerb unter den Hochschulen und ein Qualitätsmanagement durch die Notwendigkeit der Akkreditierung von Studiengängen. Von Beginn an sind alle Studienprogramme der Universität durch Akkreditierungen qualitätsgesichert worden. Für die Promotion hat die ZU im Jahr 2010 und 2011 als erste Universität Deutschlands ein gesondertes Akkreditierungsverfahren beim Wissenschaftsrat durchgeführt. Seit 2011 befindet sich die ZU zudem als erste Privatuniversität in Deutschland im Verfahren der Systemakkreditierung und damit auf der höchsten Ebene der Akkreditierung. Dieser Prozess wird über die nächsten zwei Jahre laufen. Zudem wurden die Studienprogramme der ZU auch in den aktuellen Rankings mit Spitzenplätzen bewertet. Mehr Informationen dazu finden Sie hier. Und die Aussichten? Eine der Widersprüchlichkeiten unserer Zeit ist der Arbeitsmarkt selbst: Eine Studie der OECD sowie Untersuchungen der Unternehmensberatung McKinsey & Co. prognostizieren insbesondere bei Führungskräften, Entscheidern und Unternehmern in Deutschland zukünftig eine so bezeichnete „Management-Lücke“. Auch die deutsche Nachfolgethematik im Mittelstand und Familienunternehmen zeigt diese Brisanz. Die Gründe sind der demographische Wandel und die im internationalen Vergleich geringe Bildungsbeteiligung.
Das Ziel der Forschung: Überraschende Lösungen für überraschende Probleme Die Zeppelin Universität verschreibt sich von Beginn ihrer Gründung der Erforschung von Fragen mit gesellschaftlicher Relevanz. Forschen heißt bei der Zeppelin Universität „Beobachten vor Ort“ – also in Unternehmen, Museen, Verlagen, Theatern, Rathäusern und Ministerien – und Fragen zu formulieren, deren Lösungen nur in der Zusammenarbeit von Wissenschaft und diesen Institutionen entstehen können. Diese Lösungen sind in der Regel überraschend. Die „Frage“ als Grundprinzip wissenschaftlicher Neugier lässt hier Grenzen zwischen Forschung, Beratung und Lehre neu ziehen. Warum sollen Studierende nicht Forschung betreiben können? Warum ist Beratung nicht eine geeignete Vorgehensweise, um Phänomene zu erforschen, zu denen noch keine Primärdaten vorliegen? Die Ergebnisse der Forschung hingegen sind für die „Scientific Community“ wie auch für die interessierte Öffentlichkeit unterschiedlich aufzubereiten. Neben einer international wettbewerbsfähigen Wissenschaft wird auch eine regionale Übersetzung der Wissenschaftssprache in eine allgemeinverständliche Darstellung notwendig. Relevanz ist das was ankommt! Dafür sorgt die "Zeppelin University Graduate School | ZUGS" mit ihren forschungsorientierten Master- und teilstrukturierten Promotionsprogrammen.
Das Einzigartige: Wirkliche Probleme sind undiszipliniert – wie wir! Schaut man sich die Muster der gesellschaftlichen Probleme an, dann fällt schnell auf, dass sie sich nicht an die Muster der wissenschaftlichen Disziplinen anpassen. Warum auch. Grund genug für uns, unsere drei Departments als Ressourcen für eine multidisziplinäre Lehre und Forschung zu verstehen und nicht als disziplinierende Begrenzungen beim Blick über den Tellerrand. Die Zeppelin Universität versteht sich daher konsequent als Hochschule zwischen Wirtschaft, Kultur, Medien und Politik. Innovationen – so vermuten wir – entstehen auf den Grenzen zwischen den Disziplinen. Innovationen – so vermuten wir weiter – entstehen durch Überschaubarkeit, Präsenz und Vernetzung. Diese Positionierung der Zeppelin Universität als Universität mit drei verbundenen Departments ist in Deutschland einzigartig! Zwischen engen monofakultären Schulen – wie Business-, Media- oder Law Schools – einerseits und den Groß-Universitäten mit vielen unverbundenen Fachbereichen andererseits.
Der Standort: Globale Vernetzung und Verankerung in die Region Vielleicht ist die Zeppelin Universität die einzige Hochschule mit einem Gesamt-Campus am Strand. Ein Strand, der in Friedrichshafen am Bodensee in eine Region eingebettet ist, die sich exzellent für den dynamisch entstehenden „Wettbewerb der Regionen“ gewappnet hat. Die Bodensee-Region ist aber nicht nur landschaftlich und sportlich attraktiv, sondern vor allem von der Wirtschaftskraft und der Innovationsstärke eine der führenden Wirtschaftsregionen in Europa, so das Ergebnis von unterschiedlichen Untersuchungen: Geringe Arbeitslosigkeiten, ein gesunder Mittelstand, ein intaktes Gemeinwesen und eine Vielfalt von Zukunftsindustrien kennzeichnen diesen Raum. Die Region verbindet mit der Schweiz, Österreich und Deutschland drei Länder zu einem faszinierenden Mix von Kulturen. Die Zeppelin Universität wird sich in ein „regionales Cluster“ als eine Institution eingliedern, in der Wissen geteilt wird, Talente gefördert werden, eine Vernetzung von bisher unverbundenen Personen, Institutionen und Ideen möglich wird. Die Region will diese Universität! Die Universität will diese Region! Diese regionale Verankerung und die über ein Jahrhundert alte Tradition des Zeppelins ist auch Grund für die von Beginn an konsequent betriebene Internationalisierung: So sind auf nahezu allen Kontinenten mit ausgesuchten Partneruniversitäten institutionelle Kooperationen vereinbart worden, sei es Asien, USA, Lateinamerika oder Ost-Europa und Rußland.
Die Finanzierung: Solidarität durch private Verantwortungsübernahme Die Zeppelin Universität ist eine der ersten freien Stiftungsuniversitäten in Deutschland und hat damit die höchstmögliche Autonomie und Selbstbestimmung. Sie nimmt aufgrund einer langfristigen Vorausfinanzierung durch die Hauptförderer und einer zusätzlichen Bürgschaft gegenüber dem Land Baden-Württemberg keinerlei staatliche Zuschüsse in Anspruch. Die Privatisierung des Bildungssektors wird als einer der gesellschaftlichen Mega-Trends der nächsten 20 Jahre bezeichnet, so z.B. von Zukunftsforscher Matthias Horx. Deutschland hat bei der privaten Bildungsträgerschaft aber im Vergleich zu allen anderen OECD-Ländern ein erhebliches Defizit aufzuholen – nicht bei den staatlich unterfinanzierten frühkindlichen Erziehungsangeboten bzw. der Grundschule, sondern bei den Hochschulen. Die eingeübte deutsche Auffassung, dass „Bildung“ ein Öffentliches Gut und damit allein Staatsverantwortung sei, unterscheidet nicht zwischen den Bildungsstufen – frühkindliche Erziehung bis Seniorenbildung. Immer mehr Unternehmen und auch Privatpersonen sehen es als ihre gesellschaftliche Verantwortung, einen Beitrag für die Schaffung von innovativen, leistungsorientierten und gesellschaftlich verantwortlichen Bildungseinrichtungen zu leisten. So auch die Gründungsgesellschafter der Zeppelin Universität: Die Zeppelin Stiftung sowie deren zwei Stiftungsunternehmen, die ZF Friedrichshafen AG und die Zeppelin GmbH. Sie haben gegenüber dem Baden-Württembergischen Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst eine langfristige Vorausfinanzierung sowie Ausfallbürgschaften für den Betrieb und damit alle Studierenden und Mitarbeiter übernommen. Eine Vielzahl von über 600 großen wie mittelständischen Unternehmen, wissenschaftsfördernden Stiftungen wie auch Privatpersonen leisten Sponsoring bzw. Spenden an die gemeinnützige Zeppelin Universität GmbH. Weiterhin tragen die Studiengebühren zur Gesamtfinanzierung bei. So konnte eine Universitätsgründung rein privat finanziert werden, ohne die öffentlichen Landes- und Bundeshaushalte zusätzlich zu belasten. Aufgrund der bestehenden, rollierenden Finanzierungsverträge und der abgegebenen Ausfallbürgschaft ist die Universität immer für jeweils mindestens acht Jahre im Voraus finanziert. Diese Finanzierung erfolgt durch die ZU|Stiftung, die Trägerin der Zeppelin Universität. Die ZU|Stiftung bündelt die Universitätsfinanzierung und baut in den kommenden Jahrzehnten weiter ihr eigenes Stiftungskapital aus, aus dessen Erträgen die Finanzierung der Universität nachhaltig erfolgt.
Bildung der Zukunft & Zukunft der Bildung Die Zeppelin Universität ist damit der „Bildung der Zukunft“ verpflichtet und hofft mit ihrer Arbeit, einen kleinen Beitrag dazu leisten zu können. Wir freuen uns darüber, dass neben zahlreichen Unternehmensvorständen, Unternehmern, Kulturschaffenden, Medienvertretern und Politikern auch der frühere Bundespräsident Prof. Dr. Horst Köhler den Aufbau dieser ungewöhnlichen Universität unterstützt, wie er in einem Brief an uns bezugnehmend auf seine Rede am 23. Mai 2004 vor der Bundesversammlung schreibt: „Was ich über den Ansatz dieser Universität gelesen habe, zeigt in der Tat den Geist, den wir in Deutschland brauchen."